Anwesend: Publikum in den Deichtorhallen Hamburg, Bilder von Otto Dix und anderen Künstlerinnen und Künstlern.
Entschuldigt: Tageslicht
Schweinehälften hängen am Haken
das Messer des Metzgers gewetzt
wird angesetzt wohlgeraten.
Portion für Portion wird das Fleisch angerichtet, ausgeblutet, Faser für Faser.
Die Waage schlägt aus. Ein kleiner Junge klebt an der Scheibe der Warenauslage,
das Matrosenhütchen verrutscht, die grossen Augen suchen den Schutz.
Doch der Mut, die Neugier, das Staunen raunen ihm zu: „Hier geht es hoch her“.
Der grosse Hüftknochen steht Kopf, die Rippen befreit, die Schulter gelöst,
der Bauch frisch geräuchert, Innereien geordnet, die Augen des Schweines so weit.
Lust und Groteske schweben im Raum. Blut klebt am weissen Schürzensaum.
Die Händlerin, die dem Jungen das Fleisch über die Theke reicht, sie lächelt ihm zu – so leben und essen wir. Eine Frage stellt sich nun hier.
Pendenz: Sind wir mutig genug, in die Augen eines toten Schweines zu schauen?